Immobilieneigentum in den Niederlanden: Was Käufer wissen müssen

Immobilieneigentum in den Niederlanden
 

Warum Immobilien in den Niederlanden kaufen?

Die Niederlande zählen zu den stabilsten und gefragtesten Immobilienmärkten Europas – dank ihrer soliden Wirtschaft, guten Infrastruktur, hohen Lebensqualität und strategischen Lage im Herzen Westeuropas. Ob ein Stadthaus in Amsterdam, ein Apartment in Rotterdam, ein Ferienhaus an der Küste oder ein Renditeobjekt in Utrecht – der niederländische Immobilienmarkt bietet vielfältige Chancen für Eigennutzer wie auch für Investoren.

Gleichzeitig bringt der Immobilienerwerb in den Niederlanden – wie in jedem Ausland – spezifische rechtliche, steuerliche und verwaltungstechnische Herausforderungen mit sich. Eigentumsstrukturen, notarielle Abläufe, Finanzierung und steuerliche Vorschriften unterscheiden sich teils deutlich von den Gepflogenheiten im deutschsprachigen Raum. Wer sich frühzeitig mit diesen Rahmenbedingungen auseinandersetzt und eine fundierte rechtliche Beratung in Anspruch nimmt, kann Risiken minimieren und eine gut abgesicherte Investitionsentscheidung treffen.

Unsere Unterstützung beim Immobilienkauf in den Niederlanden

Der Immobilienerwerb in den Niederlanden bringt spezielle rechtliche, steuerliche und sprachliche Herausforderungen mit sich. Insbesondere ausländische Käufer benötigen eine fundierte und auf das niederländische Recht zugeschnittene Beratung. Mit unserer kompetenten Begleitung vermeiden Sie Fallstricke und gestalten den Kaufprozess sicher und transparent. Unsere Leistungen im Überblick:

  • Rechtliche Prüfung von Vorverträgen, Kaufverträgen und notariellen Unterlagen

  • Begleitung durch den gesamten Kaufprozess, einschließlich Besichtigungen und Notarterminen

  • Beratung zu steuerlichen Aspekten, insbesondere Grunderwerbsteuer, laufenden Abgaben und Doppelbesteuerung

  • Sorgfältige Prüfung der Eigentumsverhältnisse, etwaiger Belastungen sowie bestehender Nutzungsrechte

  • Individuelle Betreuung durch deutschsprachige Ansprechpartner mit fundierten Kenntnissen im niederländischen Immobilienrecht

Rechtliche Rahmenbedingungen beim Immobilienkauf in den Niederlanden

Der Immobilienkauf in den Niederlanden erfolgt in der Regel in zwei Hauptschritten: Zunächst wird ein Vorvertrag („Voorlopige koopovereenkomst“) geschlossen, gefolgt vom notariellen Kaufvertrag („Transportakte“). Der Notar übernimmt eine zentrale Rolle – er prüft die Eigentumsverhältnisse, bestehende Belastungen und sorgt für die Eintragung ins Grundbuch („Kadaster“). Da der Notar eine neutrale Funktion hat, ist es für ausländische Käufer wichtig, zusätzlich unabhängige rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um Vertragsinhalte, Fristen und steuerliche Verpflichtungen umfassend abzusichern.

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Finanzielle und steuerliche Aspekte beim Immobilienkauf in den Niederlanden

Wer in den Niederlanden eine Immobilie kaufen möchte, sollte sich frühzeitig mit den anfallenden Kosten und steuerlichen Pflichten vertraut machen. Zu den wichtigsten Kosten zählt die Grunderwerbsteuer („overdrachtsbelasting“), die in der Regel 2 % des Kaufpreises für Wohnimmobilien beträgt. Für Investoren oder bei gewerblichen Immobilien können abweichende Sätze gelten. Beim Kauf von Neubauten entfällt die Grunderwerbsteuer oft, dafür wird die Mehrwertsteuer (BTW) fällig, die meist 21 % beträgt. Zusätzlich fallen Notargebühren, Grundbuchgebühren und eventuell Maklerprovisionen an.

Ausländische Käufer können in den Niederlanden häufig auch Hypothekendarlehen bei niederländischen Banken aufnehmen. Üblicherweise ist ein Eigenkapitalanteil von mindestens 10 bis 20 % erforderlich. Die genauen Konditionen hängen von der Bonität des Käufers und dem Wert der Immobilie ab.

Nach dem Kauf fallen laufende Kosten an, etwa die jährliche Grundsteuer („onroerendezaakbelasting“, OZB), die sich nach dem Wert der Immobilie richtet und je nach Kommune variiert. Wer seine Immobilie vermietet, muss die Mieteinnahmen in den Niederlanden versteuern. Für Nicht-Residenten gelten besondere steuerliche Regelungen. Die Niederlande haben mit vielen Ländern, darunter auch Deutschland, Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen, um eine doppelte Besteuerung von Immobilienerträgen zu vermeiden.

Immobilienarten und Eigentumsformen in den Niederlanden im Überblick

Wer in den Niederlanden eine Immobilie erwerben möchte, kann zwischen verschiedenen Immobilienarten und Eigentumsformen wählen. Besonders gefragt sind Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, Ferienimmobilien in beliebten Küstenregionen sowie renditestarke Anlageobjekte in Städten wie Amsterdam, Rotterdam oder Den Haag.

  • Volleigentum (Volledige eigendom): Der Käufer wird alleiniger Eigentümer von Grundstück und Gebäude. Dies ist die häufigste Eigentumsform bei freistehenden Häusern und Einfamilienhäusern.
  • Miteigentum (Appartementsrecht): Typisch bei Eigentumswohnungen: Man besitzt das Sondereigentum an der Wohnung sowie einen Anteil am gemeinschaftlichen Eigentum (z. B. Treppenhaus, Dach, Außenanlagen). Rechte und Pflichten sind in der Teilungserklärung (splitsingsakte) geregelt.
  • Erbpacht (Erfpacht): Das Erbbaurecht erlaubt es, auf einem fremden Grundstück Immobilien zu errichten oder zu nutzen, meist gegen Zahlung eines jährlichen Erbpachtzinses. Diese Form ist in den Niederlanden weit verbreitet, insbesondere in städtischen Gebieten.
  • Nießbrauch (Vruchtgebruik): Das Nutzungsrecht an der Immobilie verbleibt bei einer Person, während das Eigentum bei einer anderen liegt. Diese Regelung wird oft in Erb- oder Vermögenssituationen genutzt.

Risiken und wichtige Prüfungen vor dem Immobilienkauf in den Niederlanden

Der Immobilienkauf in den Niederlanden sollte sorgfältig vorbereitet und umfassend geprüft werden – sowohl aus rechtlicher als auch wirtschaftlicher Sicht. Eine gründliche Due-Diligence-Prüfung ist entscheidend, um spätere rechtliche oder finanzielle Überraschungen zu vermeiden. Wesentliche Punkte sind die Überprüfung der Eigentumsverhältnisse: Ist der Verkäufer eingetragener Eigentümer? Gibt es Miteigentümer, Grundschulden, Nutzungsrechte oder andere Belastungen?

Ebenso wichtig sind baurechtliche Aspekte – beispielsweise ob die Nutzung dem örtlichen Bebauungsplan (Bestemmingsplan) entspricht, ob alle notwendigen Genehmigungen vorliegen und ob durchgeführte Umbauten legal sind. Auch der technische Zustand der Immobilie sowie eventuell bestehende Umweltbelastungen sollten vor dem Kauf geprüft werden.

Darüber hinaus sind steuerliche und vertragliche Risiken zu beachten – etwa bestehende Mietverträge, Dienstbarkeiten oder andere vertragliche Verpflichtungen. Unsere deutschsprachigen Anwältinnen und Anwälte unterstützen Sie bei der umfassenden rechtlichen Prüfung aller Unterlagen und begleiten Sie zuverlässig durch den gesamten Kaufprozess – damit Ihre Investition in den Niederlanden sicher und gut abgesichert ist.

Häufige Fragen (FAQ) zum Immobilienkauf in den Niederlanden

Welche rechtlichen Risiken bestehen beim Immobilienerwerb in den Niederlanden für ausländische Käufer?

Ausländische Käufer sollten die Eigentumsverhältnisse, Grundschulden, bestehende Nutzungsrechte und die Einhaltung lokaler Gesetze genau prüfen. Auch Besonderheiten im niederländischen Immobilienrecht und die Rolle des Notars sind wichtige Aspekte.

Welche Inhalte sollte ein rechtssicherer Vorvertrag („voorlopige koopovereenkomst“) in den Niederlanden enthalten?

Ein rechtsgültiger Vorvertrag regelt alle wesentlichen Punkte wie Kaufpreis, Zahlungsfristen, Bedingungen (z.B. Finanzierung), und Fristen für den Abschluss des endgültigen Kaufvertrags.

Welche Rolle spielt der Notar in den Niederlanden und wie unterscheidet sich seine Funktion von der anwaltlichen Beratung?

Der Notar ist neutraler Amtsträger und stellt die rechtliche Wirksamkeit des Kaufvertrags sowie die Eintragung ins Grundbuch sicher. Eine unabhängige anwaltliche Beratung ist empfehlenswert, um individuelle Interessen abzusichern.

Welche steuerlichen Pflichten entstehen nach dem Kauf einer Immobilie in den Niederlanden?

Zu den wichtigsten Steuern gehören die Grunderwerbsteuer („overdrachtsbelasting“), jährliche Grundsteuer („onroerendezaakbelasting“) und gegebenenfalls Einkommenssteuer auf Mieteinnahmen. Doppelbesteuerungsabkommen können eine doppelte Besteuerung verhindern.

Was muss bei Nutzung, Renovierung oder Umnutzung von Immobilien in den Niederlanden beachtet werden?

Baurechtliche Vorgaben, Genehmigungen und lokale Bebauungspläne („bestemmingsplan“) sind zu prüfen. Änderungen am Gebäude bedürfen meist einer Baugenehmigung.

Was ist bei gemeinschaftlichem Eigentum („appartementsrecht“) in den Niederlanden zu beachten?

Beim Wohnungseigentum besteht Miteigentum an Gemeinschaftsflächen mit entsprechenden Rechten und Pflichten, geregelt im Wohnungseigentumsgesetz („Splitsingsreglement“).

Bieten Sie rechtliche Unterstützung bei Projektentwicklungen oder gewerblichen Immobilieninvestitionen in den Niederlanden an?

Ja, wir begleiten Sie kompetent und erfahren bei allen rechtlichen Fragen zu Projektentwicklungen und gewerblichen Immobilieninvestitionen in den Niederlanden.

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Experte: RA Dr. Arjen Westerdijk

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Kurzprofil Kanzlei:

Seit über 20 Jahren ist der Kienhuis Legal-Standort Enschede Teil des DIRO-Netzwerks. Kienhuis Legal hat eine weitere Niederlassung in Utrecht. Die Schwerpunkte der Kanzlei liegen im Arbeitsrecht, Vertrags- und Prozessrecht, Gesellschaftsrecht, Bau- und Vergaberecht, Immobilienrecht, Mietrecht, Sanierung und Insolvenzrecht, Verwaltungsrecht, IP-, IT-Recht und Datenschutz sowie im (notariellen) Familien- und Erbrecht. Die spezialisierten Anwälte und Notare beraten Unternehmen, Einrichtungen und Behörden überregional und international in niederländischer, deutscher und englischer Sprache. Aufgrund der Nähe zu Deutschland sind wir bestens vertraut mit den Kulturunterschieden und den deutschen Gepflogenheiten.