Immobilieneigentum in Tschechien: Was Käufer wissen müssen
Tschechien zählt zu den attraktivsten Immobilienmärkten Mitteleuropas – nicht nur wegen seiner zentralen Lage, sondern auch aufgrund einer stabilen Wirtschaft, soliden Rechtsordnung und guten Lebensqualität. Ob als privater Käufer für einen Zweitwohnsitz, als Unternehmen mit Expansionsplänen oder als Investor auf der Suche nach lukrativen Renditen: Der tschechische Immobilienmarkt bietet vielfältige Chancen in Städten wie Prag, Brünn oder Ostrava sowie in beliebten Urlaubsregionen und ländlichen Gebieten.
Der Immobilienerwerb in Tschechien bringt jedoch spezifische rechtliche, steuerliche und administrative Herausforderungen mit sich. Jedes Land hat eigene Regeln zu Eigentum, Kaufprozessen und Steuern. Wer diese frühzeitig kennt und sich professionell beraten lässt, kann Risiken vermeiden und eine sichere Investition tätigen.
Unsere Unterstützung beim Immobilienkauf in Tschechien
Ein Immobilienkauf in Tschechien bringt für ausländische Käufer oft rechtliche, steuerliche und sprachliche Herausforderungen mit sich. Genau hier setzen wir an: Als internationales Kanzleinetzwerk mit deutschsprachigen Anwältinnen und Anwälten begleiten wir Sie umfassend bei Ihrem Immobilienvorhaben in Tschechien – rechtssicher, transparent und verständlich. Rechtliche Prüfung von Vorverträgen, Kaufverträgen und Notariatsunterlagen
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Rechtliche Prüfung von Vorverträgen, Kaufverträgen und Notariatsunterlagen
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Begleitung durch den gesamten Kaufprozess, inkl. Besichtigungen und Behördengängen
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Beratung zu steuerlichen Aspekten, Grunderwerbsteuer und Doppelbesteuerung
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Sorgfältige Prüfung von Eigentumsverhältnissen, Belastungen und Nutzungsrechten
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Individuelle Betreuung durch deutschsprachige Ansprechpartner mit Landesexpertise

Rechtliche Rahmenbedingungen beim Immobilienkauf in Tschechien
Finanzielle und steuerliche Aspekte beim Immobilienkauf in Tschechien
Beim Immobilienkauf in Tschechien sollten Käufer – insbesondere aus dem Ausland – die anfallenden Kosten und steuerlichen Verpflichtungen sorgfältig einplanen. Zu den wichtigsten Einmalkosten zählt die Grunderwerbsteuer, die jedoch seit 2020 abgeschafft wurde. Dadurch entfällt eine der früher größten Abgaben beim Immobilienerwerb.
Trotzdem fallen beim Kauf weitere Nebenkosten an: Dazu gehören Grundbucheintragungsgebühren sowie Maklerprovisionen, die in der Regel zwischen 3 % und 5 % des Kaufpreises betragen können. Auch eine Rechtsberatung ist empfehlenswert, da die Verträge in tschechischer Sprache abgefasst werden und ohne rechtliche Prüfung erhebliche Risiken bergen.
Die Finanzierung über tschechische Banken ist grundsätzlich auch für ausländische Käufer möglich, wobei häufig ein Eigenkapitalanteil von 20–30 % vorausgesetzt wird. Nach dem Erwerb ist eine jährliche Grundsteuer zu entrichten, deren Höhe sich nach Größe, Lage und Nutzung der Immobilie richtet – sie fällt in der Regel jedoch moderat aus.
Wer seine Immobilie in Tschechien vermietet, muss die Mieteinnahmen in Tschechien versteuern – auch dann, wenn der Eigentümer nicht in Tschechien ansässig ist. Tschechien unterhält mit vielen Staaten, darunter Deutschland, ein Doppelbesteuerungsabkommen, das eine doppelte Besteuerung verhindert. Eine rechtzeitige steuerliche Beratung – sowohl auf tschechischer als auch auf deutscher Seite – hilft, unnötige Belastungen zu vermeiden.
Immobilienarten und Eigentumsformen in Tschechien im Überblick
Käuferinnen und Käufer haben in Tschechien die Wahl zwischen verschiedenen Immobilientypen – sowohl für die Eigennutzung als auch als Kapitalanlage. Besonders beliebt sind Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser im städtischen Umland sowie Ferienhäuser in Naturregionen wie dem Riesengebirge, Böhmerwald oder an der Moldau. In Prag, Brünn und anderen Großstädten sind Anlageobjekte und Mietwohnungen gefragt – sowohl im Altbau als auch im modernen Neubau. Die häufigsten Eigentumsformen sind:
- Volleigentum (osobní vlastnictví): Der Käufer wird alleiniger rechtlicher Eigentümer der Immobilie und erhält ein eigenes Grundbuchblatt. Diese Form bietet die höchste Rechtssicherheit und ist am weitesten verbreitet.
- Genossenschaftliches Eigentum (družstevní podíl): Statt der Immobilie selbst wird ein Anteil an einer Wohnungsgenossenschaft erworben, die Eigentümerin des Hauses bleibt. Der Käufer erhält ein exklusives Nutzungsrecht an einer bestimmten Wohnung, jedoch keinen direkten Grundbucheintrag. Diese Form ist rechtlich komplexer und für Ausländer schwerer finanzierbar.
- Baurecht (právo stavby): Weniger verbreitet, aber relevant bei langfristiger Nutzung öffentlicher oder kirchlicher Grundstücke – etwa für gewerbliche Projekte. Dabei kann auf fremdem Boden gebaut werden, ohne Eigentümer des Grundstücks zu sein.
Risiken und wichtige Prüfungen vor dem Immobilienkauf in Tschechien
Der Immobilienkauf in Tschechien sollte gründlich vorbereitet werden – insbesondere für ausländische Käufer, die mit dem lokalen Recht und den Gepflogenheiten oft nicht vertraut sind. Eine umfassende Due-Diligence-Prüfung ist unerlässlich, um spätere rechtliche oder finanzielle Probleme zu vermeiden.
Ein zentraler Punkt ist die Überprüfung der Eigentumsverhältnisse im tschechischen Grundbuch (katastr nemovitostí): Ist der Verkäufer rechtmäßiger Eigentümer? Bestehen Belastungen wie Hypotheken, Pfandrechte oder Nutzungsrechte Dritter? Gerade bei älteren Immobilien oder genossenschaftlichem Eigentum ist besondere Vorsicht geboten.
Ebenso wichtig sind baurechtliche Prüfungen: Entspricht das Gebäude den geltenden Vorschriften? Wurden Um- oder Anbauten legal durchgeführt? Besteht ein rechtsgültiger Nutzungsbescheid („kolaudační rozhodnutí“)? Geplante Infrastrukturmaßnahmen oder Bauprojekte in der Nachbarschaft können sich ebenfalls auf den Wert auswirken.
Auch der technische Zustand der Immobilie sollte durch ein unabhängiges Gutachten geprüft werden – inklusive möglicher Altlasten, Bauschäden oder veralteter Installationen. Zudem ist das Vorliegen eines aktuellen Energieausweises gesetzlich vorgeschrieben.
Nicht zuletzt sind steuerliche und vertragliche Risiken zu beachten, etwa bestehende Mietverhältnisse, Dienstbarkeiten oder Regelungen zur Hausverwaltung bei Wohnungseigentum. Unsere deutschsprachigen Anwältinnen und Anwälte in Tschechien unterstützen Sie bei der vollständigen rechtlichen Prüfung aller Unterlagen – damit Sie sicher, informiert und ohne böse Überraschungen investieren.
Häufige Fragen (FAQ) zum Immobilienkauf in Tschechien
Ausländische Käufer sollten vor allem Eigentumsverhältnisse, Grundbucheinträge und mögliche Belastungen wie Hypotheken oder Dienstbarkeiten prüfen lassen. Sprachliche Barrieren und Unterschiede im tschechischen Immobilienrecht bergen zusätzliche Risiken, weshalb eine rechtliche Begleitung unerlässlich ist.
Ein Vorvertrag sollte klare Angaben zu Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten, Übergabetermin, Vertragsrücktritt und möglichen Vertragsstrafen enthalten. Er ist rechtlich bindend und sollte unbedingt von einem erfahrenen Anwalt überprüft werden.
Der tschechische Notar übernimmt keine inhaltliche Rechtsberatung – seine Aufgabe besteht lediglich in der Beglaubigung von Unterschriften und der Übermittlung an das Grundbuchamt. Eine umfassende rechtliche Prüfung und Vertragsgestaltung erfolgt durch Anwälte.
Nach dem Erwerb fällt jährlich Grundsteuer an. Vermietungseinkünfte müssen in Tschechien versteuert werden – auch von Nicht-Residenten. Eine individuelle Steuerberatung ist zu empfehlen, insbesondere im Hinblick auf Doppelbesteuerungsabkommen.
Bauliche Änderungen und Nutzungsänderungen unterliegen dem Bau- und Planungsrecht. Genehmigungen sind oft erforderlich, insbesondere bei denkmalgeschützten Objekten oder größeren Umbauten. Ohne gültige Genehmigung drohen Rückbau oder Bußgelder.
Wohnungseigentum unterliegt dem Gesetz über Einheiten (SVJ). Eigentümer sind Teil der Eigentümergemeinschaft und müssen sich an gemeinschaftliche Regeln, Beschlüsse und Kosten beteiligen. Rechte und Pflichten sollten vor dem Kauf genau geprüft werden.
Ja – unsere deutschsprachigen Anwältinnen und Anwälte beraten Investoren umfassend bei gewerblichen Immobilienprojekten, vom Grundstückserwerb über Baurecht bis zur Vertragsstrukturierung. Auch rechtliche Due-Diligence und steuerliche Aspekte werden abgedeckt.

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